citiplan

1. Rang Bisingen

Neue Mitte auf historischem Fußabdruck

Bisingen bekommt eine neue Mitte auf dem heutigen Maute-Areal am Bahnhof. Bei der städtebaulichen Mehrfachbeauftragung wurde citiplan nun mit dem 1. Rang bedacht – in Kooperation mit Riehle + Assoziierte und mit Beratung durch Freiraumplanung Sigmund Landschaftsarchitekten.

Die Leitidee unserer Arbeit basiert auf der Überzeugung, dass Identität durch die Auseinandersetzung mit der speziellen Geschichte eines Ortes entsteht. Daher soll der städtebauliche Fußabdruck der industriellen Vornutzung dieses Areals erlebbar bleiben – und zwar unabhängig davon, ob einzelne Gebäude ganz oder teilweise erhalten werden können oder komplett ersetzt werden. Die Würdigung des industriellen Fußabdrucks im Stadtbild verschafft somit eine gewisse Flexibilität, den Erhalt einzelner Gebäudeteile erneut zu prüfen.

Die Auseinandersetzung mit dem Fußabdruck des Gebäudebestands führt gleichsam automatisch zu einer Ablesbarkeit dieser neuen Ortsmitte im Ortsgrundriss, da einer eher dörflich geprägten Umgebung eine starke geometrische Ordnung mit etwas höherer Dichte gegenübergestellt wird.

Die Jury folgte unserer Haltung: „Der Leitgedanke der Arbeit wird durch die Verfasser konsequent in eine neue städtebauliche Struktur übersetzt. Der Entwurf nimmt bestehende Gebäudestrukturen wie das Kesselhaus auf und vervollständigt sie durch wohlproportionierte und stimmig orientierte Gebäudesetzungen, zu gut dimensionierten Nutzungszonen. Durch die vorgeschlagene Reminiszenz wird so immer ein Stück Geschichte erlebbar bleiben, die ggf. auch in der Freiraumgestaltung weiter thematisiert werden könnte. Die gewählte städtebauliche Körnung und Dichte fügt sich einerseits gut in die Umgebung ein, andererseits erhält sie die charakteristische, kräftige Struktur des früheren Industrieareals, ohne, dass die Vermittlung zwischen dem neuen Quartier und der umgebenden Bestandsstruktur leiden würde.“

Auch Bürgermeister Roman Waizenegger ist mit dem Verfahren und dem Ergebnis sehr zufrieden: „Alle Entwürfe haben gezeigt, dass sich der Städtebauliche Wettbewerb zu diesem Zeitpunkt mehr als gelohnt hat. Durch die klaren, in der gestalterischen Freiheit jedoch offenen Vorgaben kamen durchweg interessante Entwürfe zustande. Der Siegerentwurf stellt dabei eine sehr gute Grundlage für die weiteren Planungen und den aufzustellenden Rahmenplan dar. Damit sind wir auf dem Weg zur Entwicklung unseres Maute-Areals ein gutes Stück vorangekommen.“

0 Comments