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KASSEL Wettbewerb „Hafenband“

Das Hafenband verbindet Stadt und Landschaft

Das Hafenareal in Kassel ist bislang trotz seiner Lage an der Fulda und der besonderen Hafensituation kaum in das Stadtgefüge integriert. Große Gewerbebauten, eingeschränkter Zugang zum Wasser und fehlende Aufenthaltsqualität prägen aktuell das Bild. Um die Potenziale zu heben, lobte die Stadt Kassel gemeinsam mit den Grundstückseigentümern einen offenen städtebaulichen Wettbewerb aus, an dem rund 50 Büros teilnahmen – darunter auch wir von citiplan zusammen mit Freiraumplanung Sigmund. Ziel war es, Ideen für ein attraktives, zukunftsfähiges Quartier zu entwickeln.

Unser Entwurf sieht das „Hafenband“ als verbindendes Element zwischen Stadt und Natur vor. Es führt aus der Innenstadt am Hafenbecken entlang bis zum zentralen Speicherplatz, der das Herzstück des neuen Quartiers bildet. Von hier entfaltet sich das Band in die freie Landschaft. Zusammen mit weiteren Plätzen wie dem Yachtplatz und dem Entreeplatz entsteht eine abwechslungsreiche Abfolge von Freiräumen mit klarer Orientierung.

Identitätsanker wie das Speichergebäude, die Promenade an der Wasserkante und die erhaltenen Gleisanlagen knüpfen an die Geschichte des Hafens an. Details wie erhöhte Gastronomieterrassen erinnern im Kleinen an die frühere Nutzung. Das Speichergebäude wird als „Aktivspeicher“ neu belebt – mit Bar- und Eventflächen, Kletter- und Boulderbereichen, Fitness- und Yogaräumen, Ateliers, Werkstätten sowie einer Galerie unter dem Dach.

Das Freiraumkonzept sieht eine durchgehende Uferpromenade, einen „Boulevard in zweiter Reihe“ und grüne Aktivitätsflächen vor. Nach dem Schwammstadt-Prinzip wird das Regenwasser vor Ort genutzt, um Dach- und Fassadenbegrünung, Innenhöfe und Straßenbäume zu versorgen. Großkronige Bäume, helle Oberflächen und ein hoher Anteil unversiegelter Flächen fördern Beschattung und Durchlüftung.

Ein klimafreundliches Mobilitätskonzept mit großzügigen Fuß- und Radwegen, zwei Mobility-Hubs und integrierten Fahrradstellplätzen reduziert den Autoverkehr. Die Nutzung ist als Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Freizeit geplant – vom wasserorientierten Gewerbe über Wohnhöfe bis zur Kita am Entreeplatz.

Das Wettbewerbsverfahren war zweistufig angelegt. Unser Beitrag kam zwar nicht in die zweite Bearbeitungsrunde – angesichts der starken Konkurrenz dennoch ein respektables Ergebnis. Unser Entwurf bleibt ein Impuls für ein lebendiges, nachhaltiges Hafenviertel – als Brücke zwischen Stadt und Natur.

 

 

 

 

 

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